The path to longevity.
00:00:00: Man packt seine Kisten und bereitet sich auf seinen Umzug in den Himmel vor.
00:00:04: Und das hat mir zu dem damaligen Zeitpunkt unheimlich viel Kraft gegeben, was ich im Laufe der Zeit erkannt habe, dass es kein größeres Tabuthema gibt als den Tod.
00:00:13: Ich habe definitiv gelernt, dass Schmerz und Liebe zwei Seiten derselben Medaille sind.
00:00:18: Und wenn du traurst, bedeutet es, dass das dann mal einfach sehr, sehr viel Liebe gewesen ist.
00:00:30: Daniela und Bernhard Sebastian Lötzer suchen gemeinsam mit Expertinnen und Experten wöchentlich Antworten auf die Frage, wie man ein gesundes, vitales und langes Leben führen kann.
00:00:41: Herzlich willkommen und viel Spaß beim Reinhören!
00:00:46: Trauer ist Liebe, die keinen Ort mehr findet.
00:00:49: Der Abschied von einem Menschen, den wir lieben, verändert unser Leben grundlegend.
00:00:54: Oft bleibt ein Gefühl von Haltlosigkeit, Ohnmacht, manchmal auch Wut.
00:01:00: Leonie Jung ist Autorin, Journalistin und Altenpflegefachkraft und begleitet Menschen genau durch diese Momente.
00:01:06: Mit Ehrlichkeit, Verständnis und der Erfahrung, dass Schmerz und Liebe untrennbar miteinander verbunden sind.
00:01:13: In ihrem Buch, Umzug in den Himmel, erzählt sie sehr persönlich über ihre eigenen Erfahrungen.
00:01:18: Darüber wollen wir heute mehr erfahren und freuen uns auf das Gespräch mit ihr.
00:01:22: Herzlich willkommen, Leonie Jung.
00:01:25: Vielen, vielen Dank.
00:01:26: Das war ein sehr schönes Intro.
00:01:29: Ja, wir haben in der kurzen Zeit versucht so viel wie möglich, was möglich ist, zu recherchieren.
00:01:37: Liebe Leonie, danke für deine Zeit, dass wir die Folge heute aufnehmen.
00:01:41: Wir haben Ende Oktober aktuell und bei uns liegt schon reichlich Schnee.
00:01:47: Die Frage, wo treffen wir dich an, wo befindest du dich gerade?
00:01:51: Ich bin in meiner Villa-Kuntergrund in Berlin.
00:01:54: Das ist zwar keine Villa, es ist eine Wohnung mitten im schönen Prenzler Berg, wo ich seit fünf Jahren, ich bin aber seit sechszehn Jahren in Berlin.
00:02:06: Und wie ist das Wetter bei dir aktuell?
00:02:09: Das Schöne ist, in Berlin ist es ja... Abher bist eher so ein bisschen grau und monoton und sehr windig.
00:02:16: Und heute haben wir einen sehr, sehr sonnigen Tag gewischt.
00:02:18: Was ganz schön ist, wenn ich hier auf dem Sofa sitze und mir die Sonne während wir sprechen, wirklich ins Gesicht scheint.
00:02:24: Ja, das hört sich gut an.
00:02:26: Und wie sieht denn für dich so ein richtig entspanntes Wochenende aus?
00:02:32: oder ein freier Tag, falls du das ganze Wochenende nicht frei hast?
00:02:37: Also, ich glaube, alle Menschen, die auch selbstständig sind, wissen inwiefern das immer mal wieder herausfordernd ist, so eine Work-Life-Balance ganz gut zu gestalten.
00:02:46: Das gelingt mir in manchen Phasen besser, in der aktuellen Phase gelingt es mir weniger gut, weil das Buch ja am twenty-zwanzigsten Juli rausgekommen ist und ich dann doch einfach ein Spagat zwischen unterschiedlichen Jogsjahr habe.
00:02:59: Und deswegen so richtig, richtig ein ganzes Wochenende frei.
00:03:03: Das ist gerade so ein bisschen Wunschdenken, aber ich arbeite darauf hin, dass es wieder funktioniert.
00:03:08: Ich bin ganz, ganz viel in der Natur.
00:03:10: Ich glaube, viele Menschen denken, dass ich die ganze Zeit von sehr, sehr vielen Menschen im Geben bin.
00:03:14: Das bin ich beruflich auf jeden Fall.
00:03:17: Aber in meiner Freizeit bin ich tatsächlich sehr, sehr viel alleine.
00:03:20: Ich bin sehr, sehr viel im Wald.
00:03:22: Ich verbringe wahnsinnig viel Zeit mit meinem Hund, Louis.
00:03:24: Der wird im Januar zwölf.
00:03:27: Und genau.
00:03:28: Schön.
00:03:30: Jetzt hast du es schon angesprochen, vielleicht steigen wir gleich ein.
00:03:34: Was hat dich dazu bewegt, ein Buch mit diesem Titel Umzug in den Himmel zu
00:03:39: schreiben?
00:03:39: Das ist nämlich ein schöner Titel Umzug in den Himmel.
00:03:42: Total
00:03:42: schön.
00:03:44: Holt ab.
00:03:47: Erstmal vielen Dank.
00:03:48: Ich müsste jetzt wahrscheinlich sehr weit ausholen und euch einmal meine ganze Karriere aufzählen.
00:03:54: Das mache ich vielleicht in einem späteren Zeitpunkt in diesem Podcast nochmal.
00:03:59: Als ich das erste Mal eine Person beim Sterben begleitet habe, muss ich euch ehrlich sagen, war ich ziemlich jung, da war ich siebzehn Jahre alt und das war nicht das einfachste Szenario für mich und ich habe im Zuge dessen irgendwie für mich entwickelt, dass ich so das Sterben als eine Art Kisten packen.
00:04:24: beschrieben habe, nämlich man packt seine Kisten und bereitet sich auch seinen Umzug in den Himmel vor.
00:04:29: Und das hat mir zu dem damaligen Zeitpunkt unheimlich viel Kraft gegeben.
00:04:33: Und ich fand, das ist eine ganz, ganz schöne Assoziation, die sich seitdem einfach nie wieder aus meinem Leben verabschiedet habe.
00:04:41: Und genau, so ist dann auch der Titel zu diesem Buch entstanden, weil ich einfach seither sage, dass für mich der Tod ein Umzug in den Himmel ist.
00:04:51: Wie kann man da die Situation oder das beschreiben, wenn du da, wenn begleitest, wie ist das, das Gefühl, wenn man weiß, okay, der Mensch geht jetzt, geht der in Ruhe oder wie beschreibt man die Situation?
00:05:09: Naja, also jeder Mensch geht natürlich anders.
00:05:11: Das ist so, wir kommen alle unterschiedlich auf die Welt und wir alle verabschieden uns alle unterschiedlich.
00:05:17: Und es ist mir ganz wichtig zu betonen, dass es sehr, sehr lange mehr, dass ich die Ausbildung mehr Altenpflege gemacht habe.
00:05:23: Und ich habe auch tatsächlich nur die Ausbildung gemacht und bin danach nicht in der Altenpflege geblieben, sondern bin in der Fernseh- und Filmwelt gelandet.
00:05:30: Das heißt, das war wirklich nur meine Ausbildungszeit.
00:05:34: Und im Nachhinein habe ich dann tatsächlich ausschließlich meine Großeltern beim Sterben begleitet.
00:05:40: Das heißt, ich habe einige Bewohner innen im Pflegeheim beim Sterben begleitet, aber im Nachgang.
00:05:47: Und in der für mich nochmal deutlich relevanteren Lebensphase habe ich nur zwei Menschen beim Sterben begleitet.
00:05:54: Also das ist nicht so, dass das mein Alltag ist und dass ich Sterbebegleiterin bin.
00:05:58: Das ist mir auch ganz wichtig, dass wir das einmal aufklären.
00:06:03: Wenn du jetzt sagst, du hast dann deine Großeltern dabei begleitet, das spielt natürlich, da ist ja die Emotion aufgrund der Bindung ganz anders.
00:06:13: Ich kann mir zumindest vorstellen, wenn das jetzt jemand im professionell aussieht beruflich, muss man wahrscheinlich auch ein bisschen eine Distanz wahren, soweit das möglich ist.
00:06:23: Aber bei den eigenen Verwandten, so nahestehenden Personen ist das genau mal ganz was anderes.
00:06:30: Der Verlust von so einer geliebten nahestehenden Person ist definitiv einer der größten Herausforderungen, die in meinem Leben bislang stattgefunden hat, weil du dich, a, natürlich von der Person verabschiedest, aber du dich auch von einem Leben mit der Person verabschiedest und von allen Erinnerungen, die ihr miteinander in all diesen Jahren gemeinsam geschaffen habt.
00:06:55: sich damit zu befassen und auch der Realität ins Auge zu schauen, das wisst ihr, man kann irgendwie einen spirituellen oder religiösen Glauben haben, wo man irgendwie das Gefühl hat, die Person trage ich immer bei mir, weil ich die Person so stark geliebt habe und deswegen ist die Person immer ein Teil meines Lebens.
00:07:13: Aber... Trotzdem ist die Person ja nicht mehr vor mir.
00:07:16: Und trotzdem kann ich mit der Person nicht mehr gewisse Dinge erleben.
00:07:18: Und ich kann sie nicht anrufen.
00:07:20: Und wir können nicht zusammen Wochenende verbringen, all diese Sachen, die fallen weg.
00:07:25: Und das alles zu akzeptieren und einen Umgang damit zu finden, ist definitiv die größte Herausforderung, die ich euch auf jeden Fall nennen kann.
00:07:37: War das dann auch der Grund so, dass du das Buch geschrieben hast, dass du das niederschreiben kannst, deine Erfahrungen mit deinen Großeltern?
00:07:45: Der Grund für das Buch ist, dass ich im Laufe der Zeit erkannt habe, dass es kein größeres Tabuthema gibt als den Tod und dass die meisten Menschen sich unwahrscheinlich schwer stunden darüber zu sprechen.
00:07:58: Ich vor allem durch die Sterbebegleitung das nochmal verstärkt gespürt habe, also durch die Sterbebegleitung meiner Großeltern.
00:08:07: Und ich dann auf Social Media immer mehr darüber gesprochen habe, wie ich selber mit Tod und Trauer umgehe, was meine Gedanken dazu sind, was ich selber gelernt habe, was ich den Menschen mitgeben möchte.
00:08:19: Und dann war eigentlich mein erster Gedanke, dass ich ein Kinderbuch schreibe und das ist auch fertig.
00:08:23: Das liegt auf dem Schreibtisch, aber ist nicht gedruckt und auch nicht illustriert.
00:08:28: Und als ich dann eigentlich in den Startlöchern für das Kinderbuch gewesen bin, hat ein Verlag bei mir angeklopft und fragt, ob ich nicht ein Buch für Erwachsene schreiben möchte.
00:08:39: Und hierbei ein.
00:08:40: Und jetzt sitze ich hier und spreche mit euch über mein Buch.
00:08:44: Schön.
00:08:46: Es ist absolut ein Tabuthelmer, wie du sagst.
00:08:49: Also natürlich... gesellschaftlich irgendwo natürlich nicht so aufgegriffen, also über den Tod spricht man nicht, vor allem in so ländlichen Gebieten kommt uns persönlich vor.
00:09:02: Wir haben selbst, meine Schwester, auch ein bisschen Erfahrung da, wir haben beide älteren Teile schon verloren, unsere Mutter ein bisschen früher und unser Vater dann später, beide hatten eine Krankheit und sind dann doch relativ rasch verstorben.
00:09:17: und uns ist es wie sie in der Einleitung schon steht, ein bisschen so ein O-Machtsgefühl war das, währenddessen finde ich persönlich und die Trauerphase ist erst viel später gekommen.
00:09:32: Ich glaube, dass es richtig war jetzt bei der Mama heute, also das kommt mir so vor eben, dass wir uns vorab schieben haben können.
00:09:39: Also das war jetzt nicht so... und weg, sondern wir haben wirklich noch den Nachmittag gehabt und haben uns verabschieden können.
00:09:46: Und ich muss ehrlich sagen, durch die Krankheit, irgendwann merkt man, dass es nicht mehr geht.
00:09:53: Und dann möchte es für mich auch nicht, dass ich für wen anderen, nur weil ich jetzt da bin und weiter lebe oder weiter kämpfe, man tut sich vielleicht mit der Trauer danach einfacher, wenn man sieht, es ist für die Menschen okay, dass es jetzt geht.
00:10:09: Und sie hat ja ruhig eingeschlafen.
00:10:13: Und das ist natürlich auch noch mal was Schönes.
00:10:17: Absolut.
00:10:19: Und hilft danach schon bei der Verarbeitung mehr.
00:10:24: Absolut.
00:10:25: Also ich glaube, das macht auf jeden Fall einen großen Unterschied, wenn eine Person nach langer Krankheit stirbt und man einfach merkt, okay, es geht nicht mehr und der Person geht es immer schlechter.
00:10:37: Und dann ist es natürlich ein großes Geschenk.
00:10:39: wenn jemand in Frieden und in Ruhe einschlafen kann.
00:10:42: Aber das ist ja leider nicht überall der Fall.
00:10:45: Und das ist natürlich nicht immer so.
00:10:46: Und auch wenn das vielleicht gewisse Auseinandersetzungen in Anführungszeichen vielleicht leichter macht, ist es ja trotzdem ein wahnsinnig herausfordernder Umgang, das alles in das Leben zu integrieren, dass man versteht und akzeptiert, da ist jemand nicht mehr.
00:11:08: Und dieser Akzeptanz, die findet ja statt, ob das jetzt eine lange Krankheit gewesen ist, ob das eine kurze Krankheit gewesen ist, ob das absehbar war, ob das nicht unabsehbar war, dass man damit dienen muss.
00:11:26: Es ist endgültig, genau.
00:11:29: Wie du so treffen sagst, man kann die Person nicht mehr anrufen.
00:11:32: Ich kann fast keine Nummern auswendig, aber die von meinen Eltern kann ich noch immer.
00:11:38: Aber das ist dann ganz viele Momente so im Leben, wo man sich denkt, wenn man dort noch hier mal fragen könnte, aber es ist im Entgültigen.
00:11:50: Wie war das bei dir?
00:11:51: Wann hast du das erste Mal so richtig tief getraut, wo du gemerkt hast, okay, jetzt fehlt mir die Person am allermeisten?
00:12:04: Das ging relativ schnell nach dem Todestag von meinem Großvater los.
00:12:11: weil ich einfach lernen musste, dass endgültig nicht dasselbe ist wie weg, körperlich, ja, aber emotional bleibt ja so viel und der Mensch ist nicht mehr da, aber er ist noch da in Erinnerungen, in Routinen, in Sätzen, in der Musik, in Dingen, die ich tue und ich habe ein Bewusstsein dafür entwickelt, dass Verbindung nicht aufhört, nur weil das Leben aufhört und das ist okay ist, wenn sich diese Verbindung verändert.
00:12:34: Aber im Zuge von dieser ganzen Trauerarbeit, die vor allem direkt nach seinem Todestag kam, da war das auf jeden Fall das erste sehr, sehr große Trauern und auf jeden Fall eine unheimlich große Herausforderung.
00:12:53: Ich habe das so empfunden, dass währenddessen dann auch oder bis zum Begräbnis hin sehr viele Menschen immer daraus hin.
00:13:02: Jeder geht auf die Zoo.
00:13:04: bietet der Hilfe an, es wird dann noch so stehen.
00:13:10: War das bei dir wirklich so, also war das bei dir wirklich so, dass du nach der Trauerfeier so viel Beistand und so viel Support gehörst?
00:13:17: Wir haben
00:13:17: schon eigentlich sehr wahnsinnig beschäftigt mit allen möglichen Aussuchen, Schreiben, Macht und Tun, Kirche hin und her.
00:13:27: Gut, man
00:13:27: muss noch dazusagen, wir hatten unsere beide Eltern sie noch In der Winter-Saison gestorben ist, dass die haben die Hotel angekackt, mussten sie ein bisschen trennen und haben dann nebenan organisiert.
00:13:38: Aber so, von außen rein.
00:13:40: Es kommen schon, braucht die Hilfe, braucht irgendwas.
00:13:44: Und dann war das Begräbnis, dann war irgendwie okay, der Abschnitt ist jetzt vorbei und dann wird es ruhig.
00:13:52: Das war der Hörber eigentlich.
00:13:53: Es wird ruhig und irgendwie so.
00:13:56: für die anderen geht der Alter weiter.
00:13:59: Aber für einen selber bleibt mir die Zeit irgendwie stehen.
00:14:03: Das habe ich schon sehr schwierig empfunden.
00:14:06: Ja, also ich glaube, dass das auch total wirklich unterschiedlich ist und dass das jeder anders anders wahrnimmt.
00:14:11: Aber natürlich ist das so, die Welt dreht sich weiter, vor allem für die Menschen, die irgendwie die zur Seite gestanden sind und für die ist das dann irgendwann so okay.
00:14:20: Also es ist jetzt einfach auch dann mal gut, also für viele, wo man so ist als traurende Person.
00:14:25: Ja, nie, es ist jetzt aber einfach noch nicht gut.
00:14:27: Weil Trauer einfach kein Ablaufdatum hat.
00:14:30: Für die eine Person wird es nach wenigen Wochen leichter.
00:14:32: Für die andere Person ist es nach fünf Jahren immer noch so schwer, dass gewisse Tage im Monat einfach wirklich kaum auszuhalten sind.
00:14:42: Und das ist von Mensch zu Mensch verschieden.
00:14:44: Aber da gehen natürlich auch die Menschen in deinem Umfeld unterschiedlich mit rum.
00:14:48: Ich hab das große Glück, dass ich ... ein wirklich sehr starkes Support-System habe in meinem Umfeld und das aber auch einfach meine ganz engen Menschen eigentlich fast alle schon einen sehr, sehr schweren Verlust erlebt haben.
00:15:03: Und dadurch glaube ich, hatte ich in meinem Freundeskreis sowohl während der Beerdigung als auch nach der Beerdigung einfach einen ganz, ganz, ganz tollen Support, über den ich unendlich dankbar bin.
00:15:16: Natürlich, wenn man das schon mal erlebt hat, hat man ein bisschen ein anderes Gefühl oder ein Verständnis für das.
00:15:21: Ich kann mir vorstellen, dass das isenich schwer ist, wenn man damit nichts zu tun hat und dann passiert in Umkreis jemand das, wie man auf den Zug geht.
00:15:30: Man weiß nicht, was soll man sagen, wie soll man ansprechen.
00:15:35: Und ich glaube, dass das für viele erhöhte ist.
00:15:37: Jetzt haben wir... Du beschreibst aber in deinem Buch die Phasen einer Trauer.
00:15:42: Wie kann man sich oder kann man sich Metall davor schützen oder vorbeugen?
00:15:50: Jetzt frage ich dich eine Frage.
00:15:51: Beschreibte ich in meinem Buch wirklich über die Phasen der Trauer?
00:15:59: Also, beim Querlesen wäre mir vorgekommen.
00:16:04: Das sind nämlich immer die Querleser.
00:16:06: Ich bin nämlich gar kein Fan davon, die Trauer in fünf Phasen aufzuteilen.
00:16:12: Da habe ich auch einen ganz tollen Expert in den Talk in meinem Buch mit dem Psychologen Dr.Docs, weil Phasenmodelle einfach inzwischen so überholt sind, da Gefühle einfach keine festen Phasen durchlaufen.
00:16:27: Und es gibt einfach keine lineare Abfolge.
00:16:31: Und ich bin gar kein Fan von Phasenmodellen.
00:16:33: Also ganz, ganz besonders nicht, nicht bei, nicht bei Trauer.
00:16:38: Ja.
00:16:40: Aber wie, wie, also wenn man die Trauer, Trauer Phasen muss man ja irgendwie sagen, auch wenn sie unterschiedlich sind, aber kann man mental, wie siehst du das?
00:16:52: Oder wie war das bei dir?
00:16:54: davor vielleicht sogar zu schützen, was hast du für ihre Erfahrungen gemacht?
00:17:02: Ich glaube, dass wir uns alle vor so einem großen Gefühl nicht schützen können, aber wir alle haben natürlich die Möglichkeit mit unseren Gefühlen und mit dem Schmerz zu arbeiten.
00:17:15: Aber eine Sache habe ich auf jeden Fall gelernt in meiner Trauerarbeit, dass du kannst dich noch so sehr damit auseinandersetzen.
00:17:24: So richtig vorbereiten kannst du dich nicht auf das Gefühl, weil zwischen dem Tod meines Großvaters und dem Tod meiner Großmutter sind fünf Jahre vergangen und in diesen fünf Jahren habe ich wahnsinnig viel gelernt.
00:17:35: Ich habe ein Kinderbuch geschrieben, ich habe mich immer mehr mit dem Thema auseinandergesetzt, ich habe Therapien gemacht, ich habe Trauergruppen besucht und dennoch passieren dann an einem Tag.
00:17:46: wo dann so ein Tod stattfindet und auch rund um dieses ganze Sterben und auch die Zeit zwischen Tod und Beerdigung und auch den Tagen nach der Beerdigung passieren so viele Sachen, die einfach nicht vorhersehbar sind.
00:17:58: Das heißt, mit ganz, ganz, ganz, ganz vielen Gefühlen bist du auch irgendwie so ein bisschen überrascht.
00:18:05: Könnt ihr verstehen, was ich meine, dass du einfach so ganz viele Sachen erlebst, wo du so bist, okay, krass.
00:18:10: Trauer ist was so Großes.
00:18:12: Und immer wieder erlebe ich irgendwelche Sachen.
00:18:14: die ich einfach noch nicht erlebt habe, aber die ich so im Zuge meines Trauern dann doch irgendwie erlebe.
00:18:21: So, ich weiß, dass ich jetzt nicht sonderlich hilfreich ist, was ich sage, aber... Tauer ist was so Großes und es ist quasi unmöglich, sich darauf vorzubereiten.
00:18:31: Aber was möglich ist, dass du deiner Trauerraum gibst, dass du dir Zeit nimmst, dass du ins Gespräch gehst, dass du dir Hilfe suchst, wenn du merkst, sie überfordert mich oder ich komme einfach nicht mehr in mein Alter zurück und merke einfach, dass meine Trauer so dominant ist, dass sich da irgendwas entwickelt, was in eine falsche Richtung geht, also nicht in eine falsche Richtung, sondern ... einfach in eine Richtung, dass auch viele Menschen dann Schwierigkeiten haben, zurück in den Alltag zu finden, im Telefon zurück zur Arbeit zu gehen und dass man das anerkennt und sich dann notwendige Hilfe holt.
00:19:06: Sondern Routinen vielleicht wichtigst so, dass man sie Routinen aufbaut und sorgt für die Tage oder Wochen oder Monate danach, sich an den Routinen hält.
00:19:18: Total.
00:19:19: Also ich bin ein großer Fan von Routinen, weil natürlich auch Je nachdem, welche Person verstorben ist, verbindest du ja auch ganz viel Allschägliches mit der Person.
00:19:28: Ich zum Beispiel habe um siebzehn Uhr immer meine Großmutter angerufen, jeden Tag um siebzehn Uhr.
00:19:34: Und das fällt da natürlich weg und das ist dann im Endeffekt, sag ich mal, so... eine kleine Routine des Alltags, die war aber trotzdem ein fester Bestandteil meines Lebens.
00:19:44: Und heute gucke ich um siebzehn Uhr in den Himmel und grüße nach oben und bin für diese Sekunde ein ganz kurz oben.
00:19:50: Das heißt, wenn ihr jetzt um siebzehn Uhr mit mir zusammen seid, dann gucke ich nach oben.
00:19:54: Es sei denn, ich bin gerade hochkonzentriert irgendwo am Arbeiten, man sucht kein Himmel weit und freut uns zum Beispiel.
00:20:02: Letzte Woche war ich auf der Buchmesse.
00:20:04: Da war um siebzehn Uhr dann kein Himmel zu sehen und da habe ich jetzt nicht nach oben geguckt, weil ich so beschäftige.
00:20:08: mit dieser Buchmüsse gewesen.
00:20:09: Aber wenn dem nicht so ist, dann ist die Uhr für mich eine feste Zeit, wo ich einmal ganz kurz innehalte und dass ja trotzdem irgendeine Routine ist, die immer da gewesen ist, auch als meine Großeltern noch gelebt haben, nur dass sie jetzt einfach anders ist.
00:20:30: Ich finde, du hast etwas ganz Wichtiges angesprochen, auch die professionelle Hilfe.
00:20:35: Ich würde sagen, war das bei uns zumindest bei mir doch ein Fehler, dass wir das nicht gleich gesucht
00:20:42: haben.
00:20:42: Es war gar nicht im Raum, oder?
00:20:44: Haben wir jemals drüber nachgedacht?
00:20:46: Nein, überhaupt nicht.
00:20:47: Das war
00:20:47: überhaupt kein
00:20:49: Thema.
00:20:50: Ich bin viel später dann zu einer Psychologin gegangen, was ich gut war, aber ich hätte es viel früher machen sollen.
00:20:57: Warst du dir professionelle Hilfe gesucht?
00:21:01: Ist diese auch auf der Tabu-Thema in unserer Gesellschaft?
00:21:05: Oder konntest du das eigentlich mit deinem Freundeskreis?
00:21:10: Ich sage immer, ein sehr stabiler und guter Freundeskreis ist, wenn du nicht krank bist, eigentlich die allerbeste Therapie, die man haben kann, weil sich einfach auch ganz ganz, also ich muss euch ehrlich sagen auch jetzt, Das ist natürlich nicht, dass meine Freunde meine Therapeuten sind.
00:21:27: Also versteht mich nicht falsch.
00:21:28: Aber ich bin so ungefiltert mit meinen Freunden.
00:21:31: Die wissen alles über mich.
00:21:32: Und ich habe bei keinem Thema in meinem Leben das Gefühl, dass ich mich irgendwie vor irgendwas verstecken muss.
00:21:37: Und deswegen ist das bei mir schon, glaube ich, ein großer Glücksgriff.
00:21:42: Ich habe einfach wundervolle Freunde, die ich wirklich über alles liebe.
00:21:45: Und das hat auf jeden Fall in vielen herausfordernden Lebensphasen dazu gesorgt.
00:21:50: Dafür gesorgt, dass ich ... keine Therapeuten benötigt habe.
00:21:57: Ich habe nach dem Tod meines Großvaters alle zwei Wochen mit meiner Psychologin gesprochen.
00:22:04: Das hat mir unheimlich gut geholfen.
00:22:06: Und es gibt natürlich große Unterschiede in der Trauerarbeit.
00:22:13: Und das kommt auch einfach ein bisschen darauf an.
00:22:17: was passiert ist.
00:22:18: Bist du denn bei plötzlich den Ereignissen, die Unfällen, brauchen Betroffene einfach Zeit, um den Schock zu verarbeiten?
00:22:25: Ja, das ist das
00:22:27: Schock und die Trauer, oder?
00:22:29: Ich glaube, das ist ja, wenn das von jetzt auf die andere Minute passiert, dann bist du komplett in einem Schock zustande.
00:22:37: Absolut.
00:22:38: Absolut.
00:22:41: Du erwartest ja das nicht.
00:22:44: Nachdem bei einer Krankheit Weißt du dann irgendwann, okay, der Tag wird kommen?
00:22:50: Aber
00:22:51: wann,
00:22:52: ja, aber man kann sich vielleicht ein bisschen besser vorbereiten drauf.
00:22:57: Absolut.
00:23:00: Hat sie eigentlich der Schreibprozess auch ein bisschen auf deine Verarbeitung ausgewirkt?
00:23:06: Hast du das so ein bisschen sinnbildlich auch was vor der Seele schreiben können?
00:23:12: Das war natürlich für mich schon auch mal ein Eintauchen in Jahre, die ich natürlich irgendwie präsent immer dabei habe, aber die natürlich jetzt nicht irgendwie jeden Tag eine Rolle spielen.
00:23:24: Ich denke jetzt nicht jeden Tag darüber nach, wie waren die letzten Tage meines Großvaters.
00:23:29: Und wenn du dann so ein Buch schreibst, das dann doch sehr persönlich ist und wo du sehr persönliche Gefühle teilst, dann tauchst du ja dann doch in diesem Schreibprozess immer wieder in so Phasen ein, die einfach schon echt lange her sind.
00:23:43: Und das hat definitiv was mit mir gemacht.
00:23:47: Das war auf jeden Fall an manchen Tagen nicht ohne.
00:23:53: Sag nochmal bitte.
00:23:55: Du hast es dann sozusagen das zweite Mal anders vielleicht durchgemacht oder mit gefühlt noch mal.
00:24:05: Ich glaube, dass das auch eher noch mal so ein, in meiner Position ein vielleicht reflektierterer Umgang mit gewissen Situationen gewesen ist.
00:24:16: Dass ich noch mal eingetaucht bin, aber heute ja... vieles dazu gelernt habe und auch sicherlich, was gewisse Sachen angeht, ein anderes Mindset habe.
00:24:25: Und anders mit meiner Trauerumgehe, als ich das jetzt zum Beispiel gemacht habe, als mein Großvater im Jahr ist, und das war dann schon ein Stellenweise echt verrückt, wie ich Dinge wahrgenommen habe und was dann mir auch noch Stellenweise eingefallen ist, wo ich noch nie so richtig darüber nachgedacht habe, weil ich da irgendwie gedacht habe, okay, das ist so passiert und da muss ich jetzt irgendwie nicht noch mal reingehen.
00:24:49: Was waren da so die prägensten Momente in der Zeit für dich?
00:24:54: Meinst du jetzt beim Schreiben oder bei der Sterbebegleitung?
00:24:58: Bei
00:24:58: der Sterbebegleitung.
00:25:00: Werbung.
00:25:01: Biogener-Produkte zeichnen sich durch qualitativ hochwertige Rohstoffe, reine Substanzen, strenge Kontrollen und intensive Forschungsarbeit des Biogener-Wissenschaftsteams aus.
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00:25:18: hohe
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00:25:24: Speziell entwickelt der Self-Care
00:25:25: Treatments in Form von Paketen,
00:25:28: können sie in unserem Alpha-Tower Health Resort während ihres Aufenthaltes zubuchen und kommen in den Genuss hochwertigster
00:25:35: Gesundheits-
00:25:36: und Pflegeprodukte.
00:25:38: Mehr dazu auf unserer Website.
00:25:47: Das war bei beiden ganz anders, aber bei meinem Großvater war auf jeden Fall für mich die prägendsten Momente, dass wir tatsächlich bis einem Tag bevor gestorben ist.
00:25:56: Ich habe sehr, sehr, sehr emotionale Gespräche mit ihm geführt.
00:26:02: Er konnte die letzten Tage dann nicht mehr so drauf reagieren, aber tatsächlich erst freitag gestorben und Montag hatte ich nochmal ein Gespräch mit ihm, wo ich einfach sehr stark von ihm signalisiert bekommen habe, dass er das sehr gemerkt hat, was ich da mit meinen Gefühlen meine.
00:26:19: Und das war auf jeden Fall eine sehr besondere Lebensphase für uns beide und hat auf jeden Fall unsere Beziehung noch tiefer gemacht, als sie eigentlich sowieso schon gewesen ist, weil man auch einfach in dieser Sterbebekleidung nochmal sehr, sehr stark gesehen hat, wie sehr wir uns lieben.
00:26:39: Und war das dann, also dein Opa hat dann natürlich gewusst, dass er im Sterben liegt, gell?
00:26:46: Ja, klar.
00:26:47: Ja, war dir das auch wichtig, dass er das weiß?
00:26:50: Also bei mir quasi noch wieder Anruf kam, jetzt ist es soweit.
00:26:54: Also das war ja auch irgendwie ganz, nicht vorbereitet noch.
00:27:00: Aber
00:27:01: meine erste Frage war dann, ja, weißt du Mama, dass sie stirbt?
00:27:07: Und dann hat der Arzt gesagt, ja, das weiß sie.
00:27:10: Also das war für mich ganz wichtig, dass sie jetzt weiß, dass sie da drin, also dass sie in den Sterbeprozessen ist, nicht, dass sie noch kämpft oder irgendwie, dann wäre es echt geklappt und wäre es für mich noch schlimmer gewesen.
00:27:23: Aber da stelle ich
00:27:26: dir manchmal eine Frage zurück.
00:27:28: Also, was sind da deine Gedanken?
00:27:31: Also, was glaubst du denn?
00:27:32: Also, wenn jemand im Sterben liegt, wie so, klar, also, wie so... Denkst du es so wichtig, dass das die Person, was war, ist?
00:27:38: Also ich kann dir auf jeden Fall sagen, dass ich keine Person beim Sterben begleitet habe, die die Personen, die noch reagieren konnten, die wussten das allen.
00:27:51: Da ist auch der Vater war dann auch im Sterben und ihr Mutter war dann so, die hat nicht gehen lassen, die hat immer wieder so gehofft, jetzt ist er immer wieder da, also er hat sich dann schwer daran.
00:28:02: Also
00:28:03: sie hat nicht loslassen können.
00:28:07: Und eben dann auch, was ist, wenn das so ist, wenn wir dann nicht loslassen können, dann ist ja für sie noch schlimmer.
00:28:15: Also dann bleibt ihr wegen uns noch einmal oder schaut sie, dass sie weiter macht.
00:28:22: So in dem Sinn.
00:28:24: Ja, ich muss sagen,
00:28:27: ich verstehe, was du meinst, aber das sind nicht so meine Gefühle zu dem Thema, ehrlich gesagt.
00:28:35: Ich glaube tatsächlich, Ich habe jetzt nicht im Gespräch zu meiner Großmutter gesucht, wo ich gesagt habe, also, wir setzen uns jetzt mal hin.
00:28:45: Mir ist jetzt wichtig, dass du weißt, du liegst im Sternen.
00:28:49: Das Gefühl habe ich niemandem vermittelt und mir ist das auch, das ist auch ein Thema in meinem Buch, dass ich ein sehr, sehr großer Befürworter von Normalität bin, nicht weil ich mit Normalität die Situation ignorieren möchte, sondern weil Normalität einfach auch gewissermaßen eine Stabilität schimpft.
00:29:09: Und das ist ja eh schon anders schwer.
00:29:11: So, ich mache es doch nur noch schwerer, wenn ich die ganze Zeit jetzt über das Sterben und über den Tod streiche.
00:29:17: So, ich wünsche jedem Menschen, dass diese Gesprächen stattfinden, wo vorne Personen sterben liegt, weil das einfach einiges erleichtert für die selber, aber auch für die sterben Personen.
00:29:26: Aber jetzt... Bein sterben mit einer Person dann nochmal über das Sterben zu reden.
00:29:33: Das ist nicht mein Ansatz und das würde ich jetzt auch so.
00:29:41: Hat es irgendwelche Emotionen während des oder danach gegeben, die bei dir so richtig dominiert haben, wo du wirklich das Gefühl hattest, also ich sage mal eben jetzt bei einer Krankheit ist das ja oftmals dann, nehmt der Trauer auch die Erleichterung, dass man sagt okay, Ich kann mir erinnern, dass einer von den Ärzten gesagt hat, man hat auch irgendwann das Recht zu sterben.
00:30:03: Wenn man im Krankheitsbedingung nicht mehr kann, dann ist das eben auch das Recht dazu.
00:30:08: Und dann ist es auch irgendwo ein Teil von der Leichtung, dass man sagt, okay, jetzt hat die Qual ein Ende.
00:30:14: Aber gab es bei dir irgendwelche Emotionen, die besonders dominiert haben?
00:30:19: Ja, ich hatte eine unheimliche Wut.
00:30:21: Und das ist überhaupt keine Eigenart, sondern eine Eigenschaft.
00:30:25: Und das empfinden ganz, ganz, ganz viele Menschen in so einem Trauerprozess.
00:30:30: Und das ist einfach noch mal eine sehr intensive Reaktion auf dieses große Gefühl von Trauer.
00:30:37: Und also, es wütend, dass jemand nicht mehr da ist.
00:30:41: Und dass man so viele Sachen noch erleben wird, wo diese Person nicht mehr dabei ist.
00:30:47: Und ich ... Ich bin da auch sehr transparent in meinem Buch, weil die letzten Jahre war es für mich ein großes Thema, dass ich nicht heiraten wollte, weil ich immer die Wunschvorstellung gehabt habe, dass meine Großvater und meine Großmutter mal Teil meiner Hochzeit sein werden.
00:31:04: Das hat sich inzwischen verschoben und verändert.
00:31:08: Dennoch war das auf jeden Fall sehr, sehr, sehr von so einer Wut dominiert.
00:31:17: Ich mir einfach nicht vorstellen konnte, irgendwann zu heiraten und die beiden sind nicht dabei.
00:31:22: Und deswegen, ja, also die Sache mit der Wut ist auf jeden Fall eine große Sache.
00:31:30: Kann man vorstellen, oft kommen dann so Gedanken, dass man sich, wie wird es jetzt am Unfall behandelt, fühlt vom Leben, weil das jetzt nicht richtig wäre, aber was nicht zum Beispiel oft ein bisschen getriggert hat ist, wenn ich... Menschen, die viel älter sind, wie ich, wenn man spricht, sondern ich fahre jetzt zu meinen Eltern und habe ganz oft auch gesagt, der hat noch Eltern und ist eigentlich um so viel älter wie ich.
00:31:54: Also gibt es dann natürlich viele Momente im Leben, die einen dann so triggern, wo man sich denkt, hätte ich auch noch gern und ach, warum ist das bei mir so?
00:32:05: Gibt es da bei dir so Triggermomente, die die besonders ergreifen?
00:32:11: Das habe ich tatsächlich mächtlich.
00:32:12: eher dann die Situation, dass ich, also vor allem freue ich mich sehr für alle Menschen, die das noch haben und ich gehe aber regelmäßig mit genau diesen Menschen, die jetzt zum Beispiel eine sehr enge Bindung zu ihren Großeltern haben ins Gespräch und erinnere auch immer wieder daran, dass die Personen dann bei ihren Großeltern einschicken, dass sie regelmäßig hinfahren, weil ... Also ich weiß, was heute ist, aber ich weiß nicht, was morgen ist.
00:32:39: Und das ist einfach eine Wahrheit, die uns alle betrifft.
00:32:42: Checkbareren Liebsten ein.
00:32:43: Ich rufe meine Eltern jeden Tag an.
00:32:45: Und das ist eine Sache von drei Minuten.
00:32:47: Aber das ist einfach ein so wichtiger Teil meines Lebens, dass ich einfach weiß, dass mein Liebsten gut ist.
00:32:55: Und es hat nichts mit Kontrolle zu tun, sondern es hat was mit Liebe und mit Wertschätzung zu tun, dass ich einfach wissen möchte, dass alles okay ist.
00:33:02: Und wir werden nun mal alle älter und ja.
00:33:06: Der Tod gehört zum Leben dazu.
00:33:07: Und wie ich gerade eben schon gesagt habe, ich weiß, was heute ist und ich weiß nicht, was morgen ist.
00:33:11: Und deswegen dieses Einchecken und dieses sich regelmäßig bei Menschen zu melden, die man liebt, ist einfach was so Wichtiges, was von so vielen Menschen einfach total unterschätzt wird.
00:33:23: Weil die drei Minuten, die haben wir alle am Tag.
00:33:28: Ja, absolut.
00:33:30: Ja, stimmt, stimmt.
00:33:32: Wie hostet ihr denn während der Zeit verändert?
00:33:36: Oder danach, nach diesem Ganzen wieder eine Großeltern verstorben sind?
00:33:43: Ich glaube, ich bin ruhiger geworden, aber gleichzeitig auch irgendwie mutiger.
00:33:47: Früher hatte ich oft Angst vor Kontrollverlust, vor allem wenn es irgendwie emotional wurde.
00:33:51: Und heute weiß ich, dass genau das, was ich vermeiden wollte, das fühlen, loslassen und irgendwie also nicht kontrollieren können, mich am meisten wachsen best.
00:34:03: Ich habe definitiv gelernt, dass Schmerz und Liebe zwei Seiten derselben Medaille sind.
00:34:07: Und wenn du traurst, bedeutet das, dass da mal einfach sehr, sehr viel Liebe gewesen ist.
00:34:12: Ja, das stimmt.
00:34:15: Man muss da von dieser Seite sehen.
00:34:16: Das ist echt ein schöner Satz jetzt so.
00:34:19: Es übersporen wir uns auch an, jetzt das Buch zu lesen, nicht nur quer zu lesen.
00:34:23: Da hast du mir Eiskall Datab.
00:34:26: Diese Querleser.
00:34:27: Ja, das ist... Hat ich schon an einem Podcast?
00:34:29: Querleser.
00:34:31: Wirklich?
00:34:32: Hab ich auch erzappt.
00:34:32: Da hat er mir nämlich auch eine Frage gestellt, wo ich war.
00:34:35: Sag mal, hast du meinen Buch nicht gelesen?
00:34:40: Aber wenn die Vorbereitungszeiten so kurz sind, aber ich werde es auf jeden Fall nachholen, versprochen.
00:34:46: Sehr gut.
00:34:49: Zum Abschluss, liebe Neonie, welche Botschaft möchtest du mit deinem Buch weitergeben?
00:34:57: Dass Trauer kein dunkler Ort ist, sondern ein Ort voller Liebe und dass man nicht funktionieren muss, um stark zu sein.
00:35:02: Und es ist heilsam über Todverlust und all das zu sprechen, weil schweigen uns nur weiter voneinander Trend.
00:35:10: Und ich hoffe einfach, dass mein Buch ganz viel Mut macht, das Thema Tod nicht länger zu tabuisieren, sondern es in unser Leben zu integrieren.
00:35:19: Denn wenn wir über den Tod reden, lernen wir automatisch, das Leben bewusster zu leben.
00:35:24: Wir kommen, wir haben alle zwei Gemeinsamkeiten.
00:35:26: Wir kommen auf die Welt und wir gehen irgendwann von ihr.
00:35:28: Über das eine reden wir, feiern unsere Geburtstage.
00:35:31: Und das ist natürlich auch ein ganz, ganz schöner und toller Anlass.
00:35:34: Und ich möchte gar nicht sagen, es ist jetzt irgendwie ein Top-Anlass.
00:35:38: Und ich freue mich auf jede Beerdigung zu gehen, weil das ist nicht so.
00:35:41: Also es ist auch nicht so, dass ich hier sitze und euch mit einem fetten smile im Gesicht sage, Mensch, Leute, der Tod, das ist doch einfach so richtig, richtig geil ist.
00:35:49: Nee, es ist einfach wirklich mega scheiße.
00:35:51: Aber weil es so scheiße ist, müssen wir da genau... hingucken, ins Gespräch gehen und mutig sein, darüber zu sprechen, weil das den ganzen Thema einfach erstens die Schwere ein bisschen nimmt und uns auch ein wenig die Angst nehmen kann.
00:36:06: Was ist einfach die größte Herausforderung, die uns alle früher oder später erwartet?
00:36:13: Ein schöner Abschluss, das möchten wir so stehen lassen.
00:36:17: Zum Schluss haben wir noch ein paar kurze Fragen an dich und freuen uns über ein paar kurze Antworten.
00:36:23: Bin gespannt.
00:36:25: Was würdest du heute rückblickend anders machen?
00:36:30: Allgemein in meinem Leben, oder wie zugehört auf die Sterbebekleidung?
00:36:34: Allgemein.
00:36:36: Allgemein
00:36:36: im Leben?
00:36:37: Ja.
00:36:39: Ich würde nicht so lange warten.
00:36:41: Ich habe sehr lange, also ehrlich gesagt, in den letzten Jahren habe ich sehr, sehr doll... dafür gearbeitet, was in meinem Herzen eigentlich schon sehr viele Jahre präsent gewesen ist.
00:36:52: Ich habe die Ausbildung zur psychologischen Beraterin gemacht.
00:36:55: Ich bin seit dem ersten September mit ganz, ganz tollen Klientinnen in der eins-zu-eins-Arbeit.
00:37:02: Und das war so lange in meinem Kopf, dass ich das machen möchte und einfach wirklich mit Menschen sprechen möchte, denen ich helfen kann.
00:37:12: Und da habe ich mich lange nicht zugetraut, diese Ausbildung zu starten.
00:37:15: Und heute sage ich, Ach Leo, hättest du dich mal ein bisschen früher schon getraut und nicht irgendwie fünf Jahre jeden Tag darüber nachgedacht, wann du damit startest.
00:37:28: Was ist dein Lieblingsessen?
00:37:32: Boah, ganz schwere Frage.
00:37:34: Also wenn ich nur eine Sache nennen darf, Pommes.
00:37:39: Safe.
00:37:40: Ich finde ja Kartoffeln ist ja was, was wahnsinnig unterschätzt wird.
00:37:44: Okay.
00:37:46: Und was ist dein Lieblingsurlaubsland?
00:37:51: Mein Lieblingsunhaubsland ist definitiv Südafrika.
00:37:58: Ja, vielen Dank für deine Zeit und dass wir unsere Zuhörerinnen und Zuhörer sicher mal ein bisschen auf das Thema ansprechen konnten.
00:38:08: Es ist uns auch persönlich sehr wichtig gewesen
00:38:11: und
00:38:11: wünschen ihr weiterhin noch alles Gute bei deinen zukünftigen Büchern und Kinderbüchern und was noch kommt und Projekten.
00:38:18: Wir freuen uns natürlich, wenn wir uns sehen und wenn du dann doch noch mal dich aufs Snowboard schwingst und zu uns nach oberen kommst.
00:38:27: Wir sind uns natürlich sehr freuen.
00:38:30: Das dürfen die Zuhörer jetzt wissen, dass ich wirklich nur sehr schlecht das Snowboard-Fahrer bin.
00:38:34: Aber ich werde euch definitiv irgendwann besuchen.
00:38:36: Ich bringe dann nicht mein Snowboard mit, aber mein Buch.
00:38:39: Und dann werde ich eventuell bei euch irgendwo eine Lesung machen.
00:38:43: Das wäre schön.
00:38:44: Das wäre schön.
00:38:45: Vielen Dank für deine Zeit.
00:38:48: Alles Gute.
00:38:50: Danke euch!
00:38:51: Haben Sie ein Thema, welcher Sie Brennen interessieren würde?
00:38:54: Gerne können Sie uns Ihre Anregungen und Wünsche mitteilen.
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00:39:07: Bis bald und bleiben Sie gesund!